TENS-Elektrostimulation zur Schmerzlinderung von Hunden 

Das TENS-Verfahren, kurz für transkutane elektrische Nervenstimulation ist ein elektrische Therapieform zur Stimulation der Muskulatur mithilfe von Elektroden. Es ist eine der sichersten und bequemsten Formen der Schmerztherapie mit exzellenten Resultaten.

Je nach Frequenz und Amplitude erzielen wir verschiedene Wirkungen:

1. Ab 3-4 Hz (bis 10Hz) mit einer Amplitude bis zu 250µs oder mehr stimuliert man die Ausschüttung von Endorfinen.

Das Gerät sollte zwischen 25-30min verwendet werden und aufgrund der hohen Intensität sollten Muskelkontraktionen klar zu erkennen sein.

Der Effekt kann bis zu 24h anhalten.

2. Ab 10-20 Hz und einer Amplitude von ca. 250µs wird eine Reaktion des Muskels erzeugt, die atrophischen Prozessen (Muskelschwund) entgegenwirkt.

Eine Einheit sollte zwischen 15-20min dauern und es sollten Muskelkontraktionen deutlich zu erkennen sein.

3. Eine Frequenz zwischen 80-100Hz und eine Amplitude von 100-150µs sind ideal um schmerzlindernde Wirkungen um ein Gelenk herum zu erzielen.

Hierfür werden Anwendungszeiten von mind. 20min bis hin zu einigen Stunden empfohlen. Da die Intensität niedrig ist, sollten keine Muskel- oder Faszienreaktionen von außen zu erkennen zu sein.


 

Es muss daruf geachtet werden, dass sich die Muskulatur nicht an die Behandlung "gewöhnt", da sie sonst ihre Wirkung verliert. Hierfür sollte die Amplitude regelmäßig leicht verändert werden, ohne jedoch die anderen Einstellungen zu verändern. Es gibt Geräte die die hierfür automatische Progamme besitzen.

Um Schmerzen lokal zu behandeln sollten die Elektroden unabhängig vom Gewebe direkt an den Stellen, die die größten Schmerzen verursachen angebracht werden. Dies muss nicht unbedingt ein großer Muskel sein. Zur effektiven Ausschüttung von Endorfinen hingegen sollten möglichst große Muskelgruppen stimuliert weden.

Zur Stimulierung eines Muskels, sollte eine Elektrode immer näher zur Körpermitte (proximal) und die andere etwas weiter vom Körper weg (distal) platziert werden. Die Farben der Kabel spielen keine Rolle bei der Positionierung, es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass sie sich nicht kreuzen. 

Für den Einsatz bei Hunden empfehlen wir spezielles Kontaktgel in Verbindung mit Gummi-Elektroden, da die bei Menschen weit verbreiteten Silikonelektroden auf Hundehaut mit Fell häufig schnell ihre Haftung verlieren.

       

Technisches Team von Ortocanis

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